Sibylle Zerr

Zwei Seiten einer Medaille

Als Blues- und Jazz-Botschafterin des legendären Weinheimer Muddy’s Club reiste ich 2004 nach New Orleans, ausgestattet mit einem Reisestipendium und Aufträgen von Jazz Fachmagazinen. Zurückgekommen bin ich mit einem Schatz an Geschichten und Bildern, die nach der Hurrikan „Katrina“ Katastrophe von 2005 ans Licht drängten und absolut nicht mehr warten konnten, bis sich für sie ein Verleger fand. So erschien 2006 mein erstes Buch im Eigenverlag, „Blues für einen Schmetterling“.

Mit Bildern und Texten hinter die Dinge zu blicken, beides macht mich aus. Den ersten Fotoapparat bekam ich von meinem Vater geschenkt als ich ungefähr sieben Jahre alt war. Etwa zu dem Zeitpunkt begann ich auch zu schreiben. Vater, ein passionierter Hobbyfotograf, lehrte mich alles, was man über Fotografie wissen kann. Doch ich wollte die Welt ja auch verstehen. Also habe ich Ethnologie, Kunstgeschichte und Soziologie in Heidelberg und Tübingen studiert. Noch im Studium hatte ich die Chance, bei Publikationen mitzuwirken, bei denen Visuelles und Inhaltliches gleichwertig ist – 1989 die Ausstellung „Männerbünde – Männerbande“ des Kölner Rautenstrauch-Joest Museums, an deren Katalog ich redaktionell mitgearbeitet habe, genauso wie das Standard-Werk der Indischen Kunstgeschichte „Islam and Indian Regions“, herausgegeben 1993 von Anna Libera Dallapiccola [et al.].

Als Ethnologin (M.A.) habe ich in Folge noch bei zahlreichen Projekten, Publikationen und Ausstellungen mitgewirkt. Bei einer Weiterbildung im Bereich Medien habe ich 2001 die Prüfung als PR-Beraterin / PR-Referentin vor der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) abgelegt und mich freiberuflich als Autorin selbstständig gemacht, mit ersten freien Arbeiten wie Reisereportagen und Beiträgen fürs Feuilleton.